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Der Teufel läßt ein ungeladenes Gewehr losgehen

  Meltzer. S. 1020.

Am 14. März des Jahres 1615 ist zu Schneeberg in des Bürgers Paul Leibigers Stube Christoph Büttner, ein Zahnbrecher, erschossen worden. Dieser war kurz zuvor von einer Reise zurückgekehrt und wollte mit jenem um ein Handrohr, das über ein halbes Jahr an der Wand gespannt gehangen hatte, tauschen. Als er nun dasselbe spannte und dieses kein Feuer geben wollte, da hat Büttner zu Leibigern gesagt: „ei! es muß Feuer geben in Teufels Namen!“ Siehe, da ist alsbald das Rohr losgegangen und der leichtfertige Büttner erschossen worden, ohngeachtet, wie der damalige Pfarrer dieses aufgezeichnet, man weder Kugel noch Schrot gesehen und gefunden.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 416