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Das Johannismännchen zu Leipzig

  J. Chr. Dolz, Versuch e. Gesch. Leipzigs. Leip. 1818. S. 457 sq. 
  S. Hasche, Mag. d. sächs. Gesch. Bd. III. S. 471.

Bis zum Jahre 1786 war es in Leipzig Sitte, am Johannishospitale ein kleines, hölzernes, schön geputztes Männchen auszustellen, neben dem eine Vase mit Blumen stand. Der Aberglaube betrachtete dieses Männchen als das Palladium der Stadt, welches im Stande sei, von derselben Seuchen, Feuerschaden, Blitz etc. abzuhalten.

Nachdem der Stadtrath in dem genannten Jahre die Ausstellung dieser Puppe verbot, wallfahrtete das Volk zwar nicht mehr hierher, aber man zog dafür nach dem Gesundsbrunnen am Thonberge.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 362