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Der Bettelborn zu Leipzig

  Ziehnert Bd. III. S. 249.

Der Brunnen vor dem Grimmaischen Thore zu Leipzig nahe bei der Johannisgasse stand von jeher in dem Rufe, daß sein Wasser ganz vorzüglich sei, daher es so viele Menschen holten, daß er fast erschöpft wurde. Um dies zu verhüten, hatte der Stadtrath einst eine Wache dahin gestellt, oder wie Andere sagen, ihn verschlossen.

Da man nun aber das Wasser nicht gern entbehren wollte, baten oder bettelten Viele, davon schöpfen zu dürfen. Daher sein Name.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 353