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Der Blechschmidt’sche Leichenstein
Als eins der Leipziger Wahrzeichen1) betrachtet man seit dem vorigen Jahrhundert den leider von der Witterung sehr beschädigten, jetzt an der Südseite der Johanniskirche aufgestellten Leichenstein des Kaufmanns Felix Adam Blechschmidt, den ihm sein Bruder und Socius Christoph Blechschmidt setzen ließ. Derselbe trägt die wunderliche, jetzt freilich kaum noch zu entziffernde Inschrift:
„Capital. Conto. Für des Christus unschätzbares Lösegeld und Ranzion Conto 100,000. Gewinn und Verlust. An glückseeligen Sterbe-Gewinn wohlgestorben ist der beste Gewinn. 100,000. Anno 1667 den 7. April in Scheibenberg. Auf J. A. Blechmidt’s bestimmten Sterbetag Anno 1700 den 21. October gelobe ich, dass Jesus Christus Selbst bürge zu bezahlen diesen meinen Solawechsel-Brief an denselben, den Werth hab’ ich selbsten verdient, bin mit seinem Glauben und Leben vergnüget, schenke ihm dagegen die ewige Seligkeit aus Gnaden. Jesus Christus.“
Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 350