<<< zurück | Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen - Band 1 | weiter >>>

Die Stiftung des Klosters Altenzelle

  Gewisse und approbirte Historie von S. Bennonis Leben. München, 1604 4. S. 8. 
  Knauth, Geogr. hist. Vorstellung des Stifftsklosters Altenzelle etc. Dresden und Leipz., 1720. Th. I. S. 4.

Einst ist der h. Benno über Land gereist, und da er an einem öden Orte viele Tauben sitzen sah, prophezeite er, es werde in Kurzem ein neuer Orden dorthin kommen, durch dessen Gebet Viele könnten selig werden. Darnach hat Otto, ein Markgraf zu Meißen, dem Cisterzienserorden hier ein Kloster, Zelle genannt, bauen lassen, herrlich begabt und ihnen eingegeben.

Ein wundertätiges Kreuzbild in der Mitte der Klosterkirche, sowie eine Menge Reliquien machten das Kloster bald zu dem berühmtesten und reichsten im Markgraftume Meißen, und ein alter sächsischer Geschichtsschreiber erzählt von den Reliquien, es wären ihrer so viel gewesen, dass er zweifele, ob St. Petrus an der Himmelspforte sie alle namentlich in seinem langen Torzettel beisammen haben möge.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 313