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Der große Christoph zu Oschatz

  S. Hoffmann, Bd. I. S. 145.

An der Mitternachtsseite des am Markte und der Hospitalgasse stehenden Eckhauses zu Oschatz war vor dem letzten Brande von 1842 der h. Christoph angemalt mit der Unterschrift: Christophorus Christum, sed Christus sustulit Orbem. Constiterit pedibus dic ubi Christophorus.

Als dieses Bildniß von dem Kunstmaler Christoph Richter erneuert ward und er nur noch die Inschrift an dem Hauserker zu vollenden hatte, stürzte er rückwärts 6 Ellen hoch auf das Pflaster und gab auf der Stelle seinen Geist auf.

Nach der Volkssage war dies die Strafe, daß er an der Wahrheit der Legende gezweifelt hatte.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 226