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Der Donatsthurm zu Freiberg

  Curiosa Saxon. 1763. S. 171 sq.

Auf dem sogenannten Donatsthore zu Freiberg befindet sich ein runder und sehr starker Thurm, dessen Mauern 9 Ellen stark sind und den angeblich die Bergleute, so jeder nur einen Pfennig von ihrem Solde abgegeben, haben erbauen lassen.

Wenn man nun um die Stadt Freiberg herumgeht, so sieht man, wenn man vom Erbischen Thore nach dem Donatthor zugeht, einen kleinen viereckigen Wachtthurm, hinter den sich, sobald man demselben gleichsteht, der große Donatthorthurm verkriecht, also daß man von solchem nichts mehr als den Knopf von der oben darauf stehenden Fahne sehen kann, trotzdem daß der große Thurm noch mehr als einmal so hoch ist, als der nächst vorstehende Wachtthurm.1)

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 226


1)
Wenn man von Neudorf aus nach Neustadt-Dresden geht, giebt es auch eine Stelle, von wo aus gesehen der Schloßthurm den Kreuzthurm vollständig deckt.