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Die 7 Martersäulen zu Höckendorf

  Moller, Freiberg. Annales II. S. 62. 
  B. C. Tharand S. 53 Anm. 
  Sachsengrün 1861. S. 21. 
  Poetisch beh. b. Ziehnert Bd. II. S. 29. sq.

Im Jahre 1360 ist Conrad Theler, ein Freibergischer Patrizier, der Ermordung seines Schloßcaplans halber, nach Rom und dann nach Jerusalem gezogen und hat im folgenden Jahre zu Höckendorf, welches sein eigen gewesen, von der Kirche an bis auf den Gottesacker in das Feld nach dem Maße, so er zuvor vom Richthause Pilati zu Jerusalem bis auf den Berg Golgatha genommen und 1538 Ellen soll betroffen haben, zum Gedächtniß und Erinnerung des Ganges des Herrn Christi zu seiner Kreutzigung, sieben steinerne Martersäulen aufrichten und an jede eine Bitte des Vaterunsers zeichnen lassen.

Die Säulen sind an besagtem Orte noch zu sehen, und in der Sakristei der Kirche zu Höckendorf befindet sich auch das Bild des Ritters in knieender Stellung († 1361) in Stein gehauen noch jetzt. Von jenen 7 Capellen oder Säulen stehen jedoch dermalen nur noch zwei, die fünf andern sind umgestürzt.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 226