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Der Einsiedel im Thale der rothen Weißeritz
Tharand und seine Umgebungen. Dresd. u. Lpzg. 1835. 16. S. 91.
Ganz in der Nähe des Städtchens Tharand1) befindet sich das Thal der rothen Weißeritz. Hier gestatten schroffe Felsenriffe und wild aufbrausende Fluthen im Frühjahr kaum einen schmalen Pfad am linken Gehänge hin. Eine felsige Landzunge, der sogenannte Einsiedel, wo einmal ein Einsiedler seine Clause gehabt haben soll, ist in der Umgegend als ein Ort, wo es spukt, berüchtigt. Man erzählt sich von grauen Männchen, die da herumgehen, und von Geistern, die einen dort verborgen liegenden Schatz bewachen sollen, den nur eine ganz reine Jungfrau heben kann.
Ein Mann aus dem nahegelegenen Somsdorf sah vor einigen vierzig Jahren, wie ein kleiner, höhnisch lachender Zwerg eine alte Frau vom Berge herabzerrte, die dann zerkratzt und halb besinnungslos in ihre Heimath ankam.
In demselben Thale befindet sich auch der Nixenhügel (bei der langen Brücke am Felsen hin), der sehr tief und von zwei Wassernixen bewohnt ist.
Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 226