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Der Wagen ohne Pferde zu Pirna

  Pirn. Ann. S. 402.

Im Jahre 1504 unterstand sich ein Bürger zu Pirna, einen Wagen mit Rädern und Schrauben zu machen, der sollte ohne Pferde, so einer darauf säße und die Schrauben zöge, vor sich hinfahren, wo er wollte. Um nun diese seine Kunst mit dem Fahren zu beweisen, richtete er alles Gezeug dazu und gedachte nach Dresden zu fahren; er fuhr aber nicht weit, so blieb er im Drecke stecken, so der Zeit groß war.

Im Trockenen und in der Ebene hätte er es wohl eine ziemliche Ecke practiciren mögen. – Dies wäre demnach die älteste Dräsine oder Velocipède gewesen.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874