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Ein Geist erscheint dem Feldmarschall Wackerbarth

  Hasche, Diplom. Gesch. v. Dresden Bd. IV. S. 95.

Als den 21. Mai 1726 der Archidiaconus Hahn zu Dresden durch den gewesenen reitenden Trabanten Franz Leubler ermordet worden war, entstand ein furchtbarer Aufruhr in der Stadt, den der Feldmarschall Wackerbarth nur mit Mühe dämpfen konnte.

Unter den Tumultuanten befand sich auch ein schon zweimal aufgebotener Bräutigam, Gottfried Mittag, ein Kanonier, der, weil er von der Wache fortgelaufen war, den 6. August nach Kriegsrecht vor der Hauptwache erschossen und ins Lazareth begraben worden war, aber den 28. wieder ausgegraben und auf dem Böhmischen Kirchhofe beerdigt ward, weil er Wackenbarthen des Nachts erschienen war und ihn beunruhigte, der an seinem wie man glaubte, unverdienten Tode Schuld gewesen sein sollte.

Nach der Sage hätte er aber auch an diesem Orte noch keine Ruhe gehabt.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874