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Die Amme zu Hirschstein

  Poetisch bearb. v. Hofmann S. 112. 
  Segnitz. Bd. II. p. 353. 
  Ziehnert Bd. II. S. 173. sq.

Früher befand sich an der Außenseite des Schlosses nach der Elbe zu eine in Stein gehauene Figur, welche ein Kind auf dem Arme hielt. Diese sollte versinnlichen, daß einst eine Amme das ihr zur Pflege anvertraute Kind der Herrschaft, nachdem sie vom Kindtaufschmaus trunken geworden, statt in die Wiege zum offenen Fenster des Schlosses (man sieht das zugemauerte Fenster noch jetzt) hinaus gelegt habe; der Säugling sei zwar herabgestürzt, aber von den Zweigen eines am Felsen wurzelnden Strauchs aufgefangen, vom Tode erhalten und also unversehrt wieder gefunden worden.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 72