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Ein Gotteslästerer kommt im Wasser um

Im Jahre 1549 wollten zwei Nonnen aus dem Mülbergischen Kloster zu Meißen, Christiana Falcknerin und Apollonia Müllerin, wie man glaubte, außerhalb der Stadt das Abendmahl in einerlei Gestalt genießen, da sie noch dem päpstlichen Glauben anhingen.

Da hat sie der Fuhrmann wider seinen Willen und in aller Bösen Namen aus der Stadt gefahren, auf dem Rückwege aber ist er beim Kloster zum heiligen Creutz an einen großen Stein gefahren, hat umgeworfen und alle sind in die Elbe gestürzt und bis auf ein Pferd umgekommen, die Nonnen aber hat man todt herausgezogen und in dem Kloster begraben.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 50