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Besuch von der Wurlawa

  Papitz

In alten Zeiten hat es die Wurlawas gegeben. Die sind spät Abends aus dem Walde in das Dorf gekommen und haben dann stets eine Mulde voll Spindeln getragen. Fand nun eine von den Wurlawas nach zehn Uhr eine Bäuerin noch spinnen, so übergab sie derselben die Mulde, mit dem Befehl, sie solle innerhalb einer Stunde die Spindeln einspinnen. Nach einer Stunde kehrte die Wurlawa zurück. Fand sie, dass die Spinnerin ihre Aufgabe nicht gelöst hatte, so musste sie ihr Leben lassen.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880