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Die Dollenchener Nixen gingen gern zum Tanz

  Heimatkundl. Schriftenreihe des Finsterwalder Heimatkalenders, Teil 3. Heft 16.1, Geschichte von Dollenchen

Eines Tages baten die Nixen wieder einmal ihren Vater inständig, er möge sie doch wieder mal zum Dorffest gehen lassen. Der alte Nix gewährte seinen Töchtern die Bitte, aber er ermahnte sie, daran zu denken, daß sie wie immer vor Mitternacht zurück sein sollten, denn sonst ist die Pforte zum unterirdischen Wasserschloß für sie für immer verschlossen. Die Nixen versprachen Pünktlichkeit bei der Rückkehr. Sie zogen ihre besten Kleider an, und der Alte teilte das Wasser mit einer langen Rute, so daß sie trocken an Land kamen, jedoch wurde der Saum ihrer Röcke trotzdem etwas naß, und die Burschen merkten dieses beim Tanzen. Da wußten die Burschen, daß sie mit Nixenmädchen tanzten.

Als die Turmuhr gerade anfing Mitternacht zu schlagen, verschwanden die Nixen und liefen so schnell sie konnten zurück zum Wasser. Die Burschen liefen hinterher, denn die nassen Spuren der tropfenden Gewänder verrieten ihnen den Weg, den die Nixen liefen. Am Wasser angekommen sahen die Burschen gerade noch, wie sich das Wasser teilte und die Nixen in der Tiefe des Sees verschwanden. Der alte Nix hatte jedoch die Burschen gesehen und so geschah es, daß von diesem Tage an nie wieder Nixen zum Tanze nach Dollenchen kamen. Das unterirdische Wasserschloß war verschwunden. Selbst als der Lugk trockengelegt und mehrere tiefe Gräben zur Entwässerung gezogen wurde, konnte man nichts vom Wasserschloß entdecken.

Quelle: Sagen aus dem Heimatkreis Finsterwalde 2017. Nr. 4