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Die Kriegskasse der Franzosen

  Sagensammlung von M. Rothe

Es soll so um das Jahr 1813 herum gewesen sein, erzählt man sich in unserer Gegend. Eine französische Patrouille, bestehend aus dreizehn Reitern, einem mit Pferden bespannten Wagen und zwei Geschützen, kamen auch durch die Gegend von Sonnewalde und Zeckerin auf der alten Heerstraße gezogen. Diese napoleonischen Soldaten bewegten sich von Sonnewalde kommend auf Zeckerin zu.

Da inzwischen allgemein bekannt war, wie sich die Franzosen gegenüber der Bevölkerung benahmen, wie sie plünderten und raubten, versteckten sich die Zeckeriner Einwohner mit ihrem Hab und Gut in der „Rohrecke„ einem in der Nähe befindlichen Sumpfgebiet.

Durch Verrat eines Sonnewalder Bürgers kamen diese napoleonischen Soldaten also nach Zeckerin, fanden aber nur das leere Dorf vor. Ausser einigen wenigen Hühnern und Gänsen fanden nichts weiter vor. Den Verräter hatte inzwischen die Reue gepackt und er führte die Patrouille in das Sumpfgebiet der Rohrecke. Da er sich dort sehr gut auskannte, konnte er den französischen Soldaten auf einem nur wenigen Einwohnern bekannten aber sonst geheimen Fluchtweg entkommen.

Die Soldaten verirrten sich im Sumpfgebiet. Die Pferde, der Wagen, die zwei Kanonen und viele weitere Ausrüstungsgegenstände versanken im Morast. Die französischen Reiter aber konnten gerade noch so entkommen. Die mitgeführte Kriegskasse jedoch soll auf dem Wagen verblieben und damit im Sumpf versunken sein. Niemand konnte den Schatz bisher heben.

Die Stelle heißt heute „Am scharfen Berg“.

Quelle: Sagen aus dem Heimatkreis Finsterwalde 2020. Nr. 11