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Hotto

  bei Drebkau

Auf einem Dorfe nicht weit von Drebkau lebte ein Bauer, welchen die Wenden Hotto nannten. Der Bauer hinterliess bei seinem Tode einem Enkel, welcher ein Taugenichts war, sein ganzes Erbe. Weil aber sein Enkel mit der Wirthschaft schlecht umging, hatte der alte Hotto keine Ruhe im Grabe. Wenn die Nacht hereinbrach, fuhr er mit einem Ackerwagen auf dem Felde umher und erst um Mitternacht kehrte er in sein Grab zurück.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880