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Drachensage von Barby

Wenn sich in einem Hause ein Drache (Dråk) festgesetzt hat, so zeigt sich derselbe bald als schwarze Katze, bald als dreibeiniger Hase, bald als einbeiniges Huhn. So war auch in Barby auf dem Gute der Drache. Sobald es nämlich des Abends anfing dämmerig zu werden, sah man auf dem Hofe einen dreibeinigen Hasen hin- und herlaufen. Nun wusste Jeder, dass man einem Drachen nichts anhaben darf, aber auf dem Hofe war ein Knecht, welcher sich das nicht gesagt sein liess, sondern nach dem dreibeinigen Hasen schlug.

Aber der Drache liess sich das nicht gefallen, sondern wischte dem Knecht gehörig eins aus.

Quelle: „Sagen aus der Provinz Sachsen“, Herausgeber: Edmund Veckenstedt, 1888, Verlag Alfred Dörffel, Leipzig