Die Teufelsglocke

Einst bekam der Glockengießer Wolf den Auftrag eine neue Glocke für den Dom anzufertigen. Mit großem Eifer ging er ans Werk und bald konnte die Gußform zerschlagen werden. Da die Glocke einen beträchtlichen Riss aufwies, ließ der aufgebrachte Meister sie sofort wieder zerschlagen. Beherzt wurde das Werk erneut angegangen.

Die zweite Glocke besaß jedoch an derselben Stelle einen Riß. Vor Wut kochend zerschlug der Meister diese Glocke eigenhändig und schwor beim dritten Anlauf die Glocke nicht in Gottes, sondern in des Teufels Namen zu gießen. Den Gesellen graute es bei der Arbeit, aber diesmal gelang die Glocke. Sie wurde dem Geläut des Domes hinzugefügt und der Meister triumphierte, bis auch diese Glocke nach ihrem ersten Schlag wiederum denselben Riss zeigte wie schon die ersten beiden Versuche. Da stürzte er sich kopfüber vom Dom.

Seitdem dient die Unglücksglocke nur noch zur Warnung vor schweren Unwettern oder Feuersbrünsten.

Quelle: www.koelner-dom.de