Die Michelskapelle

Die Bewohner der Orte Roderath, Bouderath, Holzmülheim, Buir und Tondorf fühlen sich eng mit dem Michelsberg und der dortigen Kapelle verbunden. Der Berg, ein weithin sichtbarer Basaltkegel, ist mit 588 m die höchste Erhebung der Mutscheid. Von einem Aussichtspunkt oder vom Turm der Kapelle hat man einen weiten Blick ins Land. Kirchtürme sind in der Ferne zu erkennen, zum Beispiel der Turm der Tondorfer Kirche. Bei günstiger Sicht ist der Kölner Dom zu erspähen.

Einer alten Sage nach sollte die Kapelle zuerst im Ort Mahlberg am Fuße des Michelsbergs errichtet werden. Doch fand man das Baumaterial, das man in Mahlberg bereitgelegt hatte, anderntags wie von Geisterhand bewegt auf dem Michelsberg. Darin erkannte man einen göttlichen Hinweis und begann auf dem Michelsberg mit den Bauarbeiten.

Die Bautätigkeit erwies sich jedoch als so schwierig, dass man den Teufel um Hilfe bat. Man flunkerte ihm vor, dass man ein Wirtshaus plante und so war er bereit, seine teuflische Kraft beim Bau einzusetzen. Die Steine soll er von Roderath geholt haben.

Quelle: Sophie Lange: Im Dunkel der Nacht. Sagen und andere „merkwürdige“ und unheimliche Geschichten aus Bad Münstereifel und Umgebung, 2001, Seite 159 - 175