Die Mergesjuffer verschwindet an einem Kreuze

  Mündlich aus Boich.

Ein junger Mann aus Schlagstein, der in Boich als Knecht diente, besuchte an einem Sonntage seine Eltern. Noch vor Abend kehrte er nach Boich zurück. Die Sonne wollte eben untergehen, als er in der Nähe des Mergegrabens angelangt war.

Da gesellte sich auf einmal die Juffer tief verschleiert zu ihm und begleitete ihn. Sie ging so dicht neben ihm, dass sie sich berührten, ohne aber ein Wort zu sagen und ohne ihm ein Leid zuzufügen. In größtem Schrecken eilte er auf das Dorf zu. An dem Kreuze oberhalb des Ortes verschwand sie so plötzlich, wie sie auch gekommen war, und befreite ihn so von seiner Angst.

Quelle: Heinrich Hoffmann: „Von Römern, Rittern und ruschigen Juffern“ Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Sagen aus dem Rurgebiet