Die Karmelitessen

Am Markt in Münstereifel lag ein Karmelitessenkloster. Der Garten ging bis an die Erft und bis zur Heisterbacherstraße. Eine Vorsteherin war eine Freundin der Kaiserin Maria Theresia. Von dieser erhielt jene bei ihrem Eintritt der Sage nach ein kostbares Gewand, woraus eine ganze Kapelle gefertigt wurde. Es war das beste gottesdienstliche Gewand.

In dem Kloster wurde eine schwarze Leiche in einem Sessel sitzend aufbewahrt, weil man sie sehr hoch achtete wegen ihres Lebens. Bei der Revolte legte man sie in einer Totenlade in den Totenkeller, um sie vor Entehrung zu schützen.

Nach der Überschwemmung von 1818 wurde der Keller ausgeleert und man fand noch das Gerippe, nun von Fleisch entlöst und voller Schlamm. Pfarrer Schopp ließ die Gebeine in seine Wohnung bringen und reinigen, Noch zeigte sich Blut. Ein köstlicher Geruch erfüllte das Zimmer.

Quelle: Pfarrer Zinken: Erinnerungen, Erlebtes und Vernommenes. In: Rheinische Geschichtsblätter, Bonn 1909-1914, Seite 116; www.sophie-lange.de