Die Finsterwalder Bürgerheide

  Gander, die Sagen der Niederlausitz

Finsterwalde besitzt eine Bürgerheide, die der Sage nach 1595 der damalige Bürgermeister Koswig auf eigentümliche Weise erwarb. Zur Zeit des Kurfürsten August von Sachsen wurden bei fürstlichen Zusammenkünften, wie dies in der damaligen Zeit Sitte war, große Trinkgelage veranstaltet, zu denen die Fürsten auch vielfach ihre tüchtigsten Zecher einluden.

Bei einem solchen Gelage handelte es sich einst um die Wette, wer wohl den besten Trinker in seinem Lande hätte. Zwischen dem herzog von Baiern und dem Kurfürsten von Sachsen kam diese Wette zum Austrage. Ein Baier von der Quelle des edlen Gestensaftes und ein gemütlicher Sachse, der Bürgermeister Koswig von Finsterwalde, traten den Trinkkampf an. Die Wette wurde durch diesen vom Kurfürsten gewonnen.

Als er sich eine Gnade ausbitten durfte, bat er für seine Stadt um eine Fläche Wald, die huldreichst gewährt wurde. Daher stammt die Bürgerheide.

Quelle: A. Mäcke, Der Kreis Luckau - Geographisches, Geschichtliches, Sagen, Kulturhistorisches, Kirchhain N.-L. Druck und Verlag von Max Schmersow, 1898, Seite 46, Nr. 9