Die Feld- und Bergbauern der Dürener Gegend

Die Bewohner der Ebene nennt man die „Neddeländer“, auch spottweise „Fähldbure“, dagegen die im Gebirgslande ansässigen Leute „Bergbure“, die an der Rur wohnenden „Rurkeien“ oder „Rurbure“. Zwischen diesen Feld- und Bergbauern bestand früher ein starker Gegensatz, der zu manchen Neckereien untereinander Anlass gab. Dieser Necklust ist die folgende Sage entsprungen:

Als unsere Vorfahren sich in der Gegend niederließen, „sahen die einen mehr in die Luft, die an- deren mehr zum Boden“. Die einen sahen auf Berg und Tal, wo es romantisch und schön ist, und wo es neben Ackerbau auch noch Obstbau gab; dagegen die anderen sahen nur nach dem „Dreck“ und setzten sich dort fest. Jene bevorzugten für ihren Wohnsitz die bergige Gegend, diese ließen sich in der Ebene nieder. Wenn die Feldbauern die Bergbewohner foppen wollten mit ihrem Ginster und „Briemelestrüch“ (Brombeeren), dann wandten sie das Sprichwort an:

„Wie platte et Langk – desto flaacher de Löck. Wie buckelige de Welt – desto mieh Humor on Geld.“

‚Übersetzt‘ heißt das soviel wie:

„Je platter das Land, desto flacher die Leut’, je buckliger die Welt, desto mehr Humor und Geld.“

Quelle: Heinrich Hoffmann „Zur Volkskunde im Jülicher Land - Sagen aus dem Rurtal“; eifelon.de