Die Eichelhäher der Burg Herrenstein

Es war einmal ein Mönch, der vom rechten Weg abgekommen und raubend und mordend geworden war. Um seinen Strafen zu entkommen, floh er in die Gegend von Neuwiller-lès-Saverne. Als er erfuhr, dass auf dem benachbarten Berg ein Einsiedler hauste, erzählte er seinen Gastgebern, dass es seine Aufgabe wäre diesen Einsiedler abzulösen.

So erklomm der Mönch den Berg, fand den Einsiedler und ermordete ihn ohne mit der Wimper zu zucken an Ort und Stelle. Er trug ihn in den dunklen Wald wo er ihn vergrub. Den Dorfbewohnern brachte er die Kunde, dass der Einsiedler fortgezogen sei.

Der Mönch aber sollte seine gerechte Strafe bekommen: Während seines Mordes war er von Eichelhähern beobachtet worden, deren Aufgabe darin lag das Wohl des Waldes zu erhalten. Neun Tage lang kamen immer mehr Eichelhäher zum Felsen in dem der Mönch nun hauste und umflogen ihn und stießen grässliche Laute von sich.

Am neunten Tag war es schließlich soweit: Eine große dunkle Wolke von Eichelhähern stürzte auf den Mönch herab und die Häher zerissen ihm die Kleidung, die Haut, die Augen und machten ihn zu Brei. Kurz bevor die Häher sein Leben aushauchten, konnte der Unglückliche sein Geheimnis einem Schäfer beichten, der Zeuge des grausamen Schauspiels geworden war.

Seitdem heißt der Felsen Rocher des Geais - Häherstein. Später wurde auf jenem Felsen eine Burg errichtet und aus dem Häherstein wurde der Herrenstein.

Quelle: www.Wanderparadies-Wasgau.de