Der Pfennigkasten

Eine Viertelstunde westlich vom Herthasee, unmittelbar neben dem Fußsteige, welcher von dort nach dem Dorf Hagen führt, liegt ein geöffnetes Steinkistengrab, welches von den Bewohnern Jasmunds der Pfennigkasten genannt wird und mit dem benachbarten Heiligtum der Hertha in Verbindung gebracht wird. Man erzählt nämlich, daß der Priester das der Göttin Hertha gespendete Opfergeld hierher gebracht und in der Steinkiste verwahrt habe.

Der Name „Pfennigkasten“ begegnet zuerst bei Schwartz: Einleitung zur Geographie des Norder-Teutschlandts, Greifswald 1745, S.101. Zöllner: Reise durch Pommern nach der Insel Rügen, Berlin 1797, S. 526 berichtet, man habe ihm erzählt, die im Viereck gelegten Steine des Pfennigkastens hatten früher noch mehr das Ansehen eines Altars gehabt, aber im siebenjährigen Kriege hätten Soldaten in der Hoffnung, große Schätze zu finden, alles umgewühlt. Nach: Die Greifswalder Sammlungen vaterländischer Alterthümer. Greifswald S.869. wurde die Steinkiste aber erst im Jahre l824 geöffnet. - Im übrigen vgl. Virchow in der Zeitschrift für Ethnologie 1886 S.625 und im Archiv für Anthropologie Vlll 5.284

Quelle: Mündlich und Grümbke: Darstellungen von der Insel und dem Fürstentume Rügen. Berlin 1819. 11 S 232 f; Homepage des Vereins der Freunde und Förderer des Nationalparkes Jasmund e.V