Der Meuchelberg bei Heimbach

An einem Hohlwege am Fuße des Meuchelberges liegt ein Acker, der Blutacker genannt wird. Gerhard von Hengebach und Graf Gebhard stritten um die Hand der schönen Irmtrud. Irmtrud wandte ihre Gunst Gebhard zu. Gebhard legte deshalb seinem Nebenbuhler in dem Hohlwege einen Hinterhalt, überfiel und tötete ihn. Von der Freveltat erhielt die Stelle den Namen Blutacker und der Berg, an dem der Mord begangen ward, den Namen Meuchelberg. Der Mörder wurde zur Strafe für sein Verbrechen in einen schwarzen Kettenhund verwandelt. Jede Nacht eilte er, schwere Ketten schleifend, um die Burg herum und durch das Dorf bis zur Laacher Brücke. Späten Wanderern ist er wiederholt begegnet. Keinem fügt er ein Leid zu, doch fürchtet jeder eine Begegnung mit ihm.

Eine andere Sage leitet die Entstehung des Namens Blutacker von folgender Begebenheit ab: Auf der Burg Heimbach lebte einst ein Fräulein von Hengebach, die ebenso schön wie tugendhaft war. Der Herr von Lechenich und der Graf von Kleve warben um sie. Aus Eifersucht ermordete jener in dem Hohlwege den Grafen meuchlings.

Nach einer dritten Sage waren es zwei Brüder von Hengebach, die anfangs in brüderlicher Liebe auf der Burg lebten, später sich verfeindeten, weil sie ein und dasselbe Edelfräulein liebten. Dafür soll der Verschmähte den Bevorzugten an der Stelle getötet haben.

Wieder andere sagen, der Acker sei Gerichtsstätte gewesen.

Quelle: Heinrich Hoffmann: „Von Römern, Rittern und ruschigen Juffern“ Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Sagen aus dem Rurgebiet; eifelon.de