Der Meineid

Bei einem Grenzstreite zwischen Suschow und Babow hatte ein Bauer fälschlich beschworen, dass an der Stelle, wo er stehe, die Grenze sei. Sofort versank der Mann. Die Bauern wälzten an die Stelle einen Stein, welcher fortan die Grenze bezeichnen sollte. Die umliegende Wiese heißt noch heute „der Eid“.

Andere erzählten: Zwischen Babow und Suschow liegt ein Stein, welcher „Meineidstein“ heißt, weil ein Bauer, welcher bei einem Grenzstreite falsch geschworen hatte, dicht bei dem Stein versunken ist.

In der Nähe des Steines soll es noch heute nicht recht richtig sein. So kam einmal ein Mann dort des Abends vorbei. Da sah er auf dem Steine einen kleinen Teufel sitzen, der schlug mit solcher Gewalt auf den Stein, dass die Funken herumsprühten.

Eines Abends sah ein Mann, welcher bei dem Meineidsstein vorüberging, glühende Kohlen, um dieselben tanzten kleine Teufel. In seiner Angst lief er davon und zwar so weit, bis er vor Müdigkeit umfiel. Kaum lag der Mann an der Erde, so schlief er sogleich ein.

Als er am anderen Morgen erwachte, lag er mit dem Haupt auf dem Meineidstein.

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