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Der Andreas

  mündlich aus Guben

Auf dem Osterberge in Guben kam eine Frau am Andreasabend von draußen herein. Im Hausflur stand ein Knabe, der fragte: „Wer kommt denn?“ Sie sagte: „der Andreas kommt.“ Auf einmal gab es einen furchtbaren Schlag an den Kessel, dass die ganze Küche schallte. Die Frau war so erschrocken, daß sie weiß wie eine Kalkwand in die Stube trat, und der Knabe wurde vom Schreck krank. - So etwas soll man nicht sagen.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894