Das Henkelloch - Männchen

  Mündliche Überlieferung von Dr. Albert Giesen aus Schleiden; 
  Dorfchronik: Unser Dorf Nettersheim, 1993, Seite 160

Ein kleiner Waldgeist trieb in der Nähe der „Steinrütsch“ (Urftaue) sein Unwesen, neckte vorübergehende Menschen und trieb mit ihnen Schabernack. Nach der alten Flurbezeichnung wurde er Henkelloch-Männchen genannt. Die Kinder, die beim Viehhüten einschliefen, bestrafte der kleine, grüne Kobold mit schweren Träumen. Wenn die Kinder erwachten, konnten sie nicht mehr unterscheiden, was Traum und Wirklichkeit war.

Das Henkelloch-Männchen war wie die Roggenmuhme ein Taggespenst, das am liebsten in der heißen Jahreszeit zur Mittagsstunde herumspukte. Der Kobold erschreckte und narrte zwar gerne die Menschen, war jedoch nicht bösartig.

Quelle: www.sophie-lange.de