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Ein Bludnik zeigt einen Schatz

  Sielow

Bei einem Bauer klopfte es einmal des Abends an das Fenster; eine Stimme rief: „Ich bin da, ich bin da.“ Der Bauer trat an das Fenster; da sah er einen Bludnik stehen. Er fragte ihn, was er wolle, der Bludnik sagte: „Gieb mir einen Pfennig.“ Der Bauer nahm eine Holzkelle, legte einen Pfennig darauf und reichte denselben zum Fenster hinaus. Als der Bauer dem Bludnik so zu Willen gewesen war, zeigte sich dieser dankbar, denn er wies dem Bauer einen Fleck an, wo Geld vergraben liege. Der Bauer grub an der betreffenden Stelle nach und fand auch richtig dort einen Schatz.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880