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Das geopferte Wachslicht und Brot

Als ein Mann von Bruchsal in einer nahen Erdgrube arbeitete, stürzte dieselbe plötzlich ein. Zum Glück lagerte sich über dem Mann ein großer Stein so, dass er ein festes Dach bildete, worunter jener unverletzt blieb. Nachdem dessen Frau den Einsturz der Grube erfahren hatte, dachte sie gleich, ihr Mann könne darin noch leben, und opferte deshalb für ihn eine angezündete Wachskerze und einen Laib Brot in der Kirche. Sogleich stand vor dem Mann in der Grube eine brennende Wachskerze, und dabei lag ein Laib Brot, womit er solange sein Leben fristete, bis er herausgegraben wurde. Dies gelang erst nach einigen Tagen. Die Kerze brannte noch, und auch von dem Laib Brot war noch ein Teil vorhanden.

Quelle: Friedrich Wrubel, Sammlung bergmännischer Sagen, 1883