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Näpfchenpfenninge

In alten Zeiten hatte es ein Pochjunge eines Morgens verschlafen. Er wohnte am Zellbach in Clausthal und lief deshalb gleich hinten aus seiner Gartenpforte über die Bremerhöhe zu seinem Talpochwerk zu. Wie er eben aus seiner Pforte trat, stolperte er über etwas. Als er sich umsah, erblickte er einen Maulwurfshaufen, der glänzte wie Silber. Er fuhr mit der Hand so hindurch, und was er damit fassen konnte, das steckte er in seine Tasche und beeilte sich dann, an Ort und Stelle zu kommen. Dann dachte er den ganzen Tag über nicht mehr an den Vorfall. Wie er aber des Abends nach Hause kam, klingelte es in seiner Westentasche, und wie er sie auszog, siehe da, da waren lauter blitzblanke silberne Näpfchenpfennige darin. Von diesen hatte die Familie noch bis auf den heutigen Tag mehrere aufbewahrt.

Quelle: Friedrich Wrubel, Sammlung bergmännischer Sagen, 1883