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Der gespenstige Bergmann bei Rittersgrün und Scheibenberg

Zwischen Rittersgrün und Böhle ist ein Fels, in dessen Nähe sich ein Gespenst in der Gestalt eines Bergmanns sehen und hören läßt. Oben auf dem Kopfe hat es ein brennendes Grubenlicht und erschreckt die Leute in der Nacht, und hat schon viele in den Bach geworfen.

Ebenso hat sich hinter dem Scheibenberge oft ein Gespenst sehen lassen, als Bergmann gekleidet, welches den Maurern, die daselbst Sand siebten, plötzlich auf den Hals kam. Andere hat es hinter dem Berge an eine eiserne Thüre geführt, als zum Eingang eines Schatzes, die man nachher nicht wieder hat finden können.

Im Jahre 1632 hatte Hans Schürf zu Krottendorf eine Tochter von 8 Jahren im Walde verloren, die man innerhalb 13 Tagen nicht auffinden konnte, bis sie von einer Köhlerin im Walde - an getroffen und heimgebracht wurde. Da man sie nun fragte, was sie denn gegessen und getrunken, antwortete sie, ein Männchen habe ihr alle Tage eine Semmel und zu trinken gebracht.

Quelle: Friedrich Wrubel, Sammlung bergmännischer Sagen, Seite 79-80