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Der Berggeist züchtigt einen Schlepper

Ein Schlepper, der trotz wiederholter Ermahnungen das Fluchen nicht lassen konnte und einmal, seinen schweren Wagen mit Mühe von der Stelle bewegend, wieder die größten Verwünschungen über die harte Arbeit ausstieß, bekam plötzlich furchtbare Stockschläge, ohne jedoch irgendein menschliches Wesen in seiner Nähe zu sehen. Er war allein in der Strecke. Auf sein lautes Schreien kamen einige Hauer herbeigelaufen. Als der Junge ihnen sein Leid klagte und die Hiebe immer weiter auf seinen Rücken fielen, sodass er vor Schmerzen zu Boden sank, hoben sie ihn in den Wagen.

Sofort hörten die Schläge auf. Aber als sie ihn am Schacht wieder heraushoben, begannen die Hiebe von Neuem und ließen nicht eher nach, bis er fast zutage angekommen war. Sobald nämlich jemand so hoch hinaufkommt, dass er mit der Hand die Hängebank erreichen kann, ist er außerhalb des Bereiches des Berggeistes.

Quelle: Friedrich Wrubel, Sammlung bergmännischer Sagen, 1883