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Der Bergmönch beschenkt arme Leute

Es war einmal ein recht armer Bergmann, dessen Frau kam mit dem siebten Kind nieder. Das machte ihm neue große Sorgen, denn er hatte schlechte Strosse, und deshalb wollte der Lohn nicht reichen. Eines Abends saß er trübselig neben seiner Frau, als es an die Tür klopfte und der Bergmönch hereintrat. Er reichte beiden die Hand und sprach: »Ihr seid ehrliche Leute, ich weiß es, darum will ich euch aus der Not helfen.« Damit gab er der Frau einen Pack Flachs, dem Mann ein Stück Unschlitt. Der Flachs hat aber nicht abgenommen und der Unschlitt ist nicht verbrannt.

Quelle: Friedrich Wrubel, Sammlung bergmännischer Sagen, 1883