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Haller Salzberg

Von seiner Entdeckung sagt Burglehner: Ritter Rohrbach, aus Liebe zur Jagd hingerissen, besuchte sehr oft das Halltal, welches damals reich an Wald war. Da machte er die Beobachtung, dass sich an einer gewissen Stelle öfters Hirsche versammelten und an Steinen und Felsen sehr begierig leckten. Er untersuchte die Steine und fand sie salzig, der Felsen war ein Salzfelsen.

Zwei Bergmeister, Georg Wirtenderger und Sebastian Strasser, sagen aber in ihrer Salzbeschreibung Folgendes: Rohrbach, einst vom Jagen ermüdet, ruhte an einer Quelle, die an dem Punkt, wo der Oberbergstollen aufgeschlagen ist, hervorfloss, versuchte das Wasser und fand es gesalzen, woraus er die Überzeugung schöpfte, dass im Inneren des Berges ein Salzlager sein müsse.

Die letztere Erklärung ist glaubwürdiger als die erste, da es an der betreffenden Stelle weder Salzsteine noch einen Salzfelsen geben konnte, weil das Salzgebirge mit dem Oberbergstollen erst nach Durchfahrung des ca. 92 Klafter mächtigen salzlosen Tongebirges erreicht worden ist.

Quelle: Friedrich Wrubel, Sammlung bergmännischer Sagen, 1883