Der Turmsberg

Oberhalb der Kraftstation bei Hasenfeld erhebt sich auf der rechten Rurtalseite, dem Bremertalerhofe gegenüber, ein hoher, bewaldeter Bergkegel, der sagenreiche Turmsberg. Auf der Spitze dieses schwer zugänglichen Berges stand einstmals ein uralter Bau; die einen sagen, es sei ein Römerbau gewesen, andere behaupten, dort habe ein Tempelherrenkloster oder eine Raubritterburg gestanden. An dem östlichen Abhange sieht man Spuren eines Weges, der zu der Turmfeste führte.

Von der Burg aus zog sich ein Gang, der unter der Rur hindurch geführt haben soll, in das Innere des Berges. Durch diesen Gang soll man sich mit dem nötigen Wasser versehen haben.

Die Räuber, die einstmals in diesem trotzigen Bauwerk hausten, waren der Schrecken der ganzen Gegend. Sie hatten ihren Pferden die Hufeisen verkehrt angeschlagen; daher glaubten die Leute, wenn sie auf Raub ausgezogen waren, sie seien zu Hause, und wenn sie heimgekehrt waren, so suchte man sie draußen. Zuletzt wurde doch die Burg zerstört; die Räuber entgingen jedoch ihrer Strafe, indem sie den unterirdischen Gang unter der Rur zur Flucht benutzten.

Quelle: Heinrich Hoffmann: „Von Römern, Rittern und ruschigen Juffern“ Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Sagen aus dem Rurgebiet, 1914