Die letzte Hexe wird auf dem Schöbbich in Echtz verbrannt

  Von Herrn Prof. Dr. Capitaine

Etwa 1730 wohnte ein Mädchen von Echtz auf dem Hofe Getz bei Mariaweiler. Da sie sich mit der Herrschaft nicht vertrug, holte die Mutter sie zurück und machte der Herrschaft Vorstellungen. Auf dem Hofe trat eine Viehseuche ein, und man glaubte, die Mutter des Mädchens habe das Vieh verhext.

Die Sache wurde von der Herrschaft Merode untersucht, die Frau eingesteckt und gefoltert. Sie blieb aber standhaft. Man beschloß, sie noch einmal zu foltern und dann freizugeben. Aus Kindesliebe schlich sich nun ihre Tochter nachts an den Turm und teilte der Mutter dieses mit. Ein Wächter hörte es und erzählte, die Frau habe mit dem Teufel gesprochen. So wurde die Frau in Echtz auf dem „Schöbbich“ verbrannt.

Quelle: Heinrich Hoffmann, Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Sagen aus dem Indegebiet, 1914; Seehexen