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Der Drache zündet das Haus an

  Mündlich aus Ögeln

Der Besitzer H. in Ögeln stand früher wegen seines Reichtums in dem Verdacht, den Drachen zu haben. Wirt und Wirtin sorgten ängstlich dafür, daß das Gesinde und fremde Leute den Bodenraum des Hauses nicht betraten. Als einmal der Knecht doch ohne ihr Vorwissen auf den Boden stieg und einen Sack mit Korn in eine Tonne ausschütten wollte, sah er in derselben ein Kalb liegen, das ihn mit feurigen Augen anglotzte.

Der Drache wurde von den Wirtsleuten mit Milchhirse gefüttert. Einmal hatten sie ihm damit aber den Rachen verbrüht. Er wurde infolge dessen so grimmig, daß er ihnen das Haus anzündete.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894