Der Schöbbich zu Echtz

  Mündlich von vielen

Der „Schöbbich“ zu Echtz, der früher ein Weideplatz war und heute Ackerland ist, lag östlich vom Dorfe auf Mariaweiler hin. Er spielte im Volke der ganzen Gegend eine Rolle. Allerorten galt er als der Verbrennungsplatz der Hexen der Herrschaft Merode. Er war sehr verrufen und trug Echtz den Namen „Hexeechtz“ ein. Ein Gäßchen, das vom Dorfe zu dem Platze führte, hieß „Hexegeißche“. Auch sollen auf dem Platze zu nächtlicher Stunde sich besonders die Feuermänner und „Drügglede“ aufgehalten haben, die Geister der dort Umgekommenen. Auch sonstiger Spuk trieb sich da herum.

Ein Luchemer, der spät abends von Mariaweiler kam, wagte es, auf dem Heimwege über den Platz zu gehen. Es war eine kalte Nacht, und trotzdem fühlte er auf einmal eine solche Hitze, als wenn ein großes Feuer in der Nähe seine Wärme ausstrahlte. Zugleich stand ein altes Mütterchen vor ihm und sprach: „Heute ist es aber warm.“ Damit war es verschwunden, und mit ihm verschwand auch die Hitze. Dem Manne war es doch jetzt unheimlich geworden, und es machte sich schleunigst davon.

Ein Bewohner von Echtz erzählt:

„Me Schwiggevatte kom van Düren van de Arbett. Om Schöbbich bei Echtz kom en Möhnche met m Körfche on sät: „Männche, wat es et dese Novent wärm. Nu kom e Füe op m, als wennte vebrenne sall, evve e sog nüs. Nu dehte sich sähne on bedde on du gengket esu fott. Die Frau woe stell vüran gegange on woe op emol fott. Dat woe n Hex.“

Quelle: Heinrich Hoffmann, Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Sagen aus dem Indegebiet, 1914; Seehexen