<<< vorherige Sage | Zwergsagen aus der Ober- und Niederlausitz | nächste Sage >>>

Hübel und Habel (Zwergsagen)

Zu dem besitzer der am Dittersberge gelegenen halbhufe kam einst, während er ackerte, ein zwerg und bat ihn, es Hübel (einem weiblichen zwerge) zu sagen, daß Habel (ein männlicher zwerg) gestorben sei. als nun der bauer diesen ihm sonderbaren vorfall beim mittagsessen erzählt, kommt ein bisher nie bemerktes weiblein aus einem winkel der stube zum vorschein, eilt wehklagend zum hause hinaus und den berg hinauf, ohne daß man es je wieder gesehen hat.

Anmerkung:

Der ruf, der stets dieselbe wirkung hat, ist verschieden. das buschmännchen in Königshain (O. L.) ruft: Hipelpipel ist gestorben, das holzweibchen, ebendaselbst: deuto, deuto, andere O. L. zwerge: Urban ist todt; der könig ist gestorben; o große noth, o große noth, die alte mutter Pump ist todt.

‚Urbanus sei todt‘ rufen auch die Voralsberger zwerge. (Vonbun s. 3, 7).[L 4] die Freiburger zwerge rufen ‚Hans Aebli, sag’s dem Appele, d’Appele sei todt,‘ was mit ‚Hübel und Habel‘ die meiste ähnlichkeit hat. (Kuenlin s. 25).[L 5]

Quelle: Karl Haupt, Zwergsagen aus der Ober- und Niederlausitz, Verlag der Dieterichschen Buchhandlung Göttingen, 1859