Die „Querrichsmännchen“

  Von Herrn Lehrer Holtz

Der Höhenrücken zwischen Bernardshammer und Derichsberg zeigt viele Spalten, die „Querrichsläucher“, die von dem Volke, besonders zur Abendzeit, gern gemieden wurden. Da hausten früher die „Querrichsmännchen“, seltsame, kleine, langbärtige Kerlchen. Sie schadeten direkt den Leuten nicht, halfen ihnen aber auch nicht. Sie zeigten sich nur, wenn sie die „Oberirdischen“ nötig hatten, und dann galt ihnen als Regel: Wie du mir, so ich dir.

Hielten sie in der Erde ihre Festlichkeiten, dann gebrach es ihnen manchmal an Geschirr. Dann kamen sie zu den Anwohnern und borgten, was ihnen fehlte. Stellte man ihnen das Gewünschte gutwillig zur Nacht hin, so hatte man es am folgenden Morgen zurück, und zwar so schön gescheuert, wie es kein Mensch vermochte. Anders, wenn man es ihnen verweigerte. Sie holten es einfach in der Nacht, und sie brachten es zurück, über und über mit Ruß bedeckt.

Quelle: Heinrich Hoffmann , Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Zweiter Teil: Sagen aus dem Indegebiet; www.stolberg-abc.de