Die Hexenwiese

  „Echo der Gegenwart“ 26.02.1910

Eine kleine, ganz von Hecken eingefaßte Wiese in der Nähe von Büsbach wird noch heute von älteren Leuten das „Hexenbendche“ (Hexenwiese) genannt. Ihren Namen hat die Wiese von folgender Begebenheit:

Als meine Tante einst mit ihrer Mutter die Wiese besuchte, um Gras zu schneiden, sahen sie von ferne eine Frau, die auch auf der Wiese Gras schnitt, also jedenfalls stahl. Sie beeilten ihre Schritte. Als sie aber die von Hecken eingeschlossene Wiese, deren Eingang sie im Auge behielten, erreichten, sahen sie keine Frau mehr, aber mitten auf der Wiese stand ein Strauch, der nie vorher dagewesen. Die Frauen schnitten schnell Gras, eilten nach Hause und erzählten das Geschehene. Sofort machten sich die Söhne auf. Als sie aber hinkamen, war der Strauch verschwunden, dagegen sah man jetzt deutlich die Stelle, wo das Gras gestohlen worden war.

Quelle: Heinrich Hoffmann , Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Zweiter Teil: Sagen aus dem Indegebiet; www.stolberg-abc.de