Bestrafter Frevel (2)

  Mündlich von Herrn Matthias Faensen aus Gressenich

Oberhalb Vicht, eine Viertelstunde südwestlich des Dorfes, steht noch heute das „Ahnzekrüzche“ aus Stein. Eines Tages kamen drei Jäger von der Jagd. Da sie keine Beute gemacht hatten, waren sie sehr verdrießlicher Stimmung.

An diesem Kreuze blieben sie stehen und schossen in ihrer üblen Laune auf das Kruzifix. Der eine zerschmetterte dem Christus den Kopf, der andere ein Bein und der dritte einen Arm. Dieser Frevel blieb nicht ungerächt.

Alle drei starben eines jämmerlichen Todes. Der eine litt an einem kranken Kopfe, bis er starb, der andere an einem kranken Bein und der letzte an einem kranken Arm, so daß sie mit Strafen bedacht wurden, die den Verletzungen entsprachen, die sie dem Christuskörper beigebracht hatten.

Quelle: Heinrich Hoffmann , Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Zweiter Teil: Sagen aus dem Indegebiet; www.stolberg-abc.de