Bestrafter Frevel (1)

  Von Herrn Reuschenberg aus Gressenich

An der Straße von Vicht nach Bernardshammer liegt das Gasthaus „Hubertsburg“. In dessen Nähe steht ein Kreuz, das an eine schreckliche Begebenheit erinnert.

Eines Tages, es war an einem Sonntage, gingen drei Jäger ohne Beute auf Hause zu. In der Nähe des Kreuzes sagte einer zu seinen beiden Jagdgenossen: „Der da, der am Kreuze hängt, ist schuld, daß wir nichts erbeuten. Wir wollen ihn schießen.“ Dabei zeigte er auf den am Kreuze hangenden Christus. Er legte an und traf den Christuskopf, auch einer seiner Genossen schoß und traf. Die Strafe für die Freveltat stellte sich bald ein. Der Frevler, der Christus am Kopfe getroffen hatte, verfiel in unheilbaren Wahnsinn, sein Genosse wurde krank und ging während seines Krankenlagers bei lebendigem Leibe in Fäulnis über. Der Dritte, der den beiden anderen ihre ruchlose Tat verwiesen hatte, blieb verschont.

Quelle: Heinrich Hoffmann , Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Zweiter Teil: Sagen aus dem Indegebiet; www.stolberg-abc.de