<< Der Teufelsgroschen | Niederlausitzer Volkssagen | Der Teufelsberg bei Dobern >>

Der Teufelsstein bei Kieselwitz

  Mündlich von Maurer Sach aus Bomsdorf

Zwischen Kieselwitz und der Försterei liegt, einen Büchsenschuß vom Wege nach Treppeln entfernt, in der Königlichen Forst der Teufelsstein. Derselbe ist so groß wie ein Haus. An ihm ist eine Pferdetappe und eine Menschenklaue zu sehen.

Ein Bauer hatte diesen Stein früher auf seinem Acker und wollte ihn gern weghaben. Er machte deshalb ein Bündnis mit dem Teufel und verschrieb diesem seine Seele zum Lohne, wenn er den Stein fortschaffe. Der Teufel hat den Stein zuerst mit der Tappe aus der Erde herausgestoßen, darauf hat er ihn mit der Klaue gefaßt und 15 Minuten weit über den Klaukk, einen See, hinweggeworfen auf den Berg in der Königlichen Forst, wo er jetzt liegt.

Von der Tappe und der Klaue des Teufels hat der Stein die Eindrücke.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894