Die Teufelshöhle bei Nothberg

  Von Herrn Prof. Dr. Capitaine

Die Teufelshöhle liegt bei Nothberg in der Richtung auf Scherpenseel zu, nahe der Hütte „Gute Hoffnung“, einem alten, nicht mehr in Betrieb befindlichen Erzbergwerke. Sie soll durch einen unterirdischen Gang mit der Laufenburg bei Wenau in Verbindung stehen.

Die Leute erzählen, in der Höhle und deren Umgebung habe vor alten Zeiten ein kleingestaltetes Volk gehaust. Nach ihrer Meinung waren es Römer. In der Höhle soll es immer gespukt haben, so daß es niemand wagte, den Ort zu betreten. Soll es doch schon manchem, der notgedrungen in der Dunkelheit die Nähe der Höhle passieren mußte, zugestoßen sein, daß ihm ein ungewöhnlich großer und ungestalteter Hund auf den Rücken sprang und sich eine Strecke weit mittragen ließ.

Auch erzählt man sich, in der Höhle hauste einst ein heruntergekommener Korbflechter, der von der Höhle aus Raub- und Mordgänge unternahm und lange Zeit hindurch die Umgegend unsicher machte. Noch viele Raub- und Mordtaten, die er ausgeführt, sind in der Erinnerung der alten Leute. Mit besonderer Vorliebe suchte er Kirchen heim.

Quelle: Heinrich Hoffmann, Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Zweiter Teil: Sagen aus dem Indegebiet; www.stolberg-abc.de