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Die Hussiten in Guben

  Mündlich aus Guben

I

Bevor die Hussiten die Stadt Guben eroberten, hat in der Hundsgasse ein so furchtbarer Kampf stattgefunden, daß das Blut den Berg heruntergeflossen ist und die Hunde dasselbe geleckt haben. Aus dieser Veranlassung hat man dem Wege den Namen Hundsgasse beigelegt. Hier werden die Leute des Nachts manchmal von einem weißen (nicht schwarzen?) Hunde begleitet.

II

In der Pförtenerstraße haben die Hussiten eine Frau eingemauert und ihre Hände und Beine mit Ketten gefesselt. Dernach kam von den Deutschen ein Offizier in das Haus. Da rasselte die Frau mit den Ketten. Der Offizier hörte es, ließ die Mauer aufbrechen und fand die Frau noch lebendig.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894