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Querxgeschenke

Nicht immer jedoch waren die besuche der querxe mit einem nachtheil für die menschen verbunden. wenn sie sich bei taufgastmählern und in wochenstuben einstellten, hielten sie, für die wöchnerin stets sichtbar, ihr eigenes mahl, entweder unter dem bette der wöchnerin oder unter dem ofen, wo man sie, um die wöchnerin nicht etwa gefahren auszusetzen, gerne gewähren ließ. sie waren höfliche leute, baten immer um erlaubniß und brachten der wöchnerin irgend ein stück kuchen oder zwieback zum geschenke ins bette, zuweilen aber auch gediegenere gaben, welche als talismane in den familien aufbewahrt wurden und dem ganzen geschlechte segen brachten.

Anmerkung: Die lausitzische familie Derer von Ponickau hatte solch ein wochengeschenk der zwerge zum talismane, das sie der ahnfrau des geschlechtes einst gegeben. zusammenstellung solcher sagen, wobei auch eine aus der O. L. siehe bei Büsching nachrichten I, 102, in Axel’s gespensterbuche s. 255, bei Rocholz (l. c. s. 264, 269, 339).

Quelle: Karl Haupt, Zwergsagen aus der Ober- und Niederlausitz, Verlag der Dieterichschen Buchhandlung Göttingen, 1859